Entwicklung der Immobilienpreise in Österreich 2024
Im Jahr 2024 steht der österreichische Immobilienmarkt an einem Wendepunkt. Nach Jahren des stetigen Wachstums und der Preiserhöhungen erleben wir nun eine Phase der Konsolidierung, die durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird. In diesem Ratgeberbeitrag werfen wir einen umfassenden Blick auf die aktuellen Marktentwicklungen, die Gründe für diese Entwicklungen und blicken voraus auf die zukünftige Entwicklung des Immobilienmarkts in Österreich.
Autor: Thomas Beck
Aktuelle Marktentwicklungen und Preise
Nach neuesten Auswertungen der Statistik Austira gehen die Immobilienpreise in Österreich leicht zurück.
Preisentwicklung bei Häusern in Österreich
Die Immobilienpreise für Häuser in Österreich haben sich 2023 im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 2,6 % verringert.
Besonders hervorzuheben sind dabei die Bundesländer Wien, Niederösterreich und Oberösterreich, die stärkere Preisrückgänge erlebten. Diese Entwicklung markiert ein Ende des langjährigen Preisauftriebs, der in den Vorjahren zu beobachten war.
Preisentwicklung bei Wohnungen in Österreich
Auch bei Wohnungen zeigt sich ein ähnliches Bild: Die Preise für bestehenden Wohnraum sanken um 3,7 %, mit signifikanten Rückgängen insbesondere in Ostösterreich.
Neue Wohnungen und Häuser blieben preislich nahezu stabil, mit einem marginalen Rückgang von 0,1 %, was auf eine Anpassung des Marktes hindeutet.
Treiber der Marktentwicklung
Zinsentwicklung und Kreditvergabepolitik
Die Trendwende am Immobilienmarkt lässt sich vor allem auf zwei zentrale Faktoren zurückführen: die steigenden Zinsen und die Einführung strengerer Richtlinien bei der Kreditvergabe (KIM-Verordnung).
Diese Entwicklungen haben dazu geführt, dass die Finanzierung von Immobilien deutlich schwerer geworden ist, was die Nachfrage spürbar dämpfte.
Nachfrageentwicklung
Parallel dazu hat sich die Nachfrage nach Wohnimmobilien merklich abgeschwächt. Die Statistik Austria verzeichnete einen Rückgang der Wohnimmobilienkäufe um 28,2 % im Vergleich zum Vorjahr, mit einem besonders starken Einbruch beim Kauf von neuem Wohnraum um über 50 %.
Regionale Unterschiede
Interessant sind die regionalen Unterschiede innerhalb Österreichs. Während in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich die Preise besonders stark fielen, konnten Bundesländer wie die Steiermark, Tirol, Salzburg und Kärnten sogar Preissteigerungen verzeichnen.
Diese Divergenz unterstreicht die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung des Marktes, da lokale Faktoren eine wesentliche Rolle spielen.
Wie entwickeln sich die Immobilienpreise in den einzelen Bundesländern?
Auf der jeweiligen Bundeslandseite finden Sie eine Preisindikation, was eine Immobilie jeweiligen Bundesland wert sein kann:
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Zukünftige Entwicklung
Einfluss der Zinsen
Die Zinsentwicklung spielt eine Schlüsselrolle für die Zukunft des Immobilienmarktes. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat mit ihrer Zinspolitik einen direkten Einfluss auf die Kreditzinsen, die wiederum die Nachfrage nach Immobilienkrediten und somit auch die Immobilienpreise beeinflussen. Mit den aktuell steigenden Zinsen könnte die Nachfrage nach Krediten weiter abnehmen.
Kreditvergabe und -bedingungen
Die strengeren Kreditvergaberichtlinien, unter anderem durch die KIM-Verordnung manifestiert, haben bereits zu einer Verringerung der Kreditvergaben geführt. Die Anzahl der genehmigten Kredite ist um über 28,2 % im Vergleich zum Vorjahr gesunken, was direkt die Kaufkraft auf dem Immobilienmarkt beeinträchtigt. Diese Entwicklung könnte sich bei einer weiteren Verschärfung der Richtlinien fortsetzen.
Preisvorstellungen und Marktangebot
Ein weiterer entscheidender Faktor für die Zukunft des Marktes sind die Preisvorstellungen der Verkäufer. Mit einem Rückgang der Transaktionszahlen um 28,2 % und einem spezifischen Rückgang im Neubausegment um mehr als die Hälfte, könnten Verkäufer gezwungen sein, ihre Preisvorstellungen anzupassen.
Dies würde bedeuten, dass die Preise möglicherweise noch weiter sinken müssen, um die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage zu schließen.
Stabile Nachfrage trotz Gegenwinds
Trotz des Gegenwinds bleibt die langfristige Nachfrage nach Wohnimmobilien aufgrund von strukturellen Faktoren wie Bevölkerungswachstum und Urbanisierung stabil. Mehr als 60 % der Österreicher drücken den Wunsch aus, Wohneigentum zu erwerben. Sollten die Zinsen sich auf einem neuen Niveau stabilisieren und die Wirtschaft weiterhin moderat wachsen, könnte dies zu einer Erholung der Nachfrage führen.
Schlussfolgerung
Angesichts der aktuellen Entwicklungen und unter Berücksichtigung der oben genannten Faktoren könnte der österreichische Immobilienmarkt in den kommenden Jahren eine Phase der Konsolidierung und möglicherweise eine allmähliche Normalisierung erleben.
Während kurzfristig mit weiterem Druck auf die Preise zu rechnen ist, könnte mittel- bis langfristig eine Stabilisierung des Marktes erreicht werden. Investoren und Käufer sollten daher den Markt genau beobachten und ihre Entscheidungen sorgfältig abwägen.
Die Anpassung der Preisvorstellungen auf Verkäuferseite, zusammen mit einer stabilen, wenn auch vorsichtigeren Nachfrage, könnte den Weg für eine moderate Erholung des Marktes ebnen.
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Unser Autor
Thomas Beck
Thomas Beck ist einer unserer Experten für das Thema Immobilienverkauf in Österreich.